Victor Hugo

Geboren am 26.2.1802 in Besançon, gestorben am 22.5.1885 in Paris. Sohn eines in den Grafenstand erhobenen Generals Napoleons.
Victor Hugo wuchs überwiegend in Paris auf, ab 1815 in einem Privatinternat. Besuch des „Lycée Louis-le-Grand“. Er begann schon früh, etwa mit zehn Jahren, zu schreiben sowie, als Sechzehnjähriger, ein Jurastudium. 1819, gemeinsam mit seinen beiden Brüdern, Gründung der Literaturzeitschrift „Le Conservateur littéraire“, im selben Jahr erster Kontakt mit Pariser Literaten sowie Teilnahme, mit Auszeichnung, an einem Dichtwettbewerb. 1820 wurde Hugos erste Erzählung veröffentlicht, dem 1822 der erste Gedichtband folgte, im selben Jahr Heirat einer Freundin aus Kindertagen. 1823 erschien der erste Roman. 1825 Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion. Mittlerweile galt Hugo als führender französischer Romantiker.
Kurze Zeit später wandelte sich Hugos politische Einstellung vom überzeugten Royalisten zum Libe- ralen. Seine Schriften und Theaterstücke waren ab diesem Zeitpunkt, 1829/30, mehr oder weniger, insbesondere als Reaktion auf die Julirevolution von 1830, offen regimekritisch, die Stücke wurden deshalb teilweise, oft nach der Premiere, verboten. 1831 publizierte er den weltberühmten Roman „Notre Dame de Paris“ (deutsch: Der Glöckner von Notre Dame), ein spätmittelalterliches, im Jahr 1482 angesiedeltes Bild der Stadt Paris. Es erschienen aber auch von Zeit zu Zeit weitere Gedichtbände.
1841 Wahl in die Académie française, 1845 Erhebung durch den König zum Vicomte (ein Adelstitel) und Pair (Pair: Mitglied auf Lebenszeit der Pairskammer, dem parlamentarischen Oberhaus, das nach der Februarrevolution von 1848 abgeschafft wurde). 1846 politische Hinwendung zu den Republika- nern, daraufhin 1847 Beginn der Arbeit an dem Roman „Les Misérables“ (Die Elenden), abgeschlos- sen 1862. 1848, nach dem Juni-Aufstand der Pariser Arbeiter, Sympathisant der konservativen „Parti de l´ordre“ (etwa: Partei der Ordnung) und des Präsidenten Louis-Napoleon Bonaparte, Wahl zum konservativen Abgeordneten, mit sozial engagierten und politisch liberalen Ambitionen. Mitglied der „Société protectrice des animaux“ (Tierschutz-Vereinigung/-Gesellschaft) , Gegner der Vivisektion.
1851, nach dem Staatstreich Bonapartes (der sich Ende 1852 zum Kaiser Napoleon III ausrufen ließ), kurze Inhaftierung , anschließend Verbannung aus Frankreich. Hugo lebte zunächst auf der Kanalinsel Jersey, dann auf Guernsey. Dort entstand auch der Großteil seines zeichnerischen Schaffens.
1862 Veröffentlichung des Romans „Les Misérables“, der das Elend des Pariser Proletariats themati-sierte. Weitere Romane schlossen sich an, dazu immer wieder Gedichtsammlungen, diese teilweise mit politischen und sozialen Inhalten. Engagierte sich, im Sinne des Urheberrechts, für die „Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst“.
1871, nach dem Sturz Napoleons infolge der Niederlage Frankreichs im deutsch-französischen Krieg , Rückkehr aus dem Exil. 1876 Wahl in den Senat, dem neuen Oberhaus der Dritten Republik.
1878 erlitt Victor Hugo einen Schlaganfall. Nach seinem Tod 1885 Beisetzung in einem Ehrengrab der Krypta des Panthéon.

Material: Bronzetafel auf Findling

Quellen*:
WIKIPEDIA, Stichwort „Victor Hugo“.

* erfasst am 10.07.2019

Foto Bernhard Pelzl

Inschrift:
Die Übersetzung der französischen Inschrift der Tafel:
Französischer Schriftsteller – romantischer Dichter
Verteidiger der Menschenrechte
Der vollständige Text:
VICTOR HUGO
Ecrivain français – poète romantique
Défenseur des Droits de l´Homme
*Besançon 26.2.1802 +Paris 22.5.1885


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