Bernhard Hoetger

Bildhauer, Architekt, Maler

4.5.1874 Geboren in Hoerde bei Dortmund
1888-1892 Lehre als Stein- Holzbildhauer in Detmold.
Bis 1894 Gesellenreise durch Sachsen.
Seit 1895 Leitung einer Werkstatt für Kirchenmöbelschnitzerei in Wiedenbrück.
1897 Hoetger studiert an der Akademie in Düsseldorf und ist Meisterschüler bei Bildhauer Carl Janssen.
1900 Hoetger bleibt nach dem Besuch der Weltausstellung in Paris. Unter anderem gestaltet Hoetger seine Figuren in Anlehnung an ägyptische oder indische Kunst.
1906 Begegnung in Paris mit Paula Becker- Modersohn und August Freiherr von der Heydt. Er ist sein erster Mäzen.
1910 Großherzog Ernst Ludwig von Hessen wird aufmerksam auf Hoetger und beruft ihn an seine Künstlerkolonie nach Darmstadt.
1914 Große Ausstellung auf der Mathildenhöhe. Durch Umfang und Bedeutung hebt sich Hoetgers Anteil hervor. Übersiedlung nach Worpswede. Hier baut er den Brunnenhof nach eigenen Plänen.
1916 Hoetger entwirft für Hermann Bahlsen in Hannover die TET-Stadt, die Verwirklichung scheitert aber am frühen Tod des Auftraggebers.
1918 Die Freundschaft mit Großunternehmer Ludwig Roselins lässt ihn an der Ausgestaltung der Böttcherstraße in Bremen als Architekt teilnehmen.
1931 und 1937 Hoetger reist nach Portugal und malt dort eine Serie von Landschaftsaquarellen. Er zieht zwischenzeilich nach Frohnau. Hoetger wird im Dritten Reich angeprangert.
Nach 1933 Hoetger sympathisierte mit dem Nationalsozialismus und wurde Parteimitglied. Er versuchte, die Partei für seine von der völkisch-nordischen Ideenwelt beeinflusste Kunst zu gewinnen. Es gelang ihm nicht. Sein Werk galt seit der entsprechenden Rede Hitlers auf dem Nürnberger Reichsparteitag 1936 als entartet. Hoetger wurde aus der Partei ausgeschlossen.
1934 Hoetger wohnte in Berlin. Er zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück und widmet sich vorwiegend der Graphik und Ölmalerei
1943 Von dort aus floh er über das Riesengebirge und Oberbayern in die Schweiz.
1949 Hoetger stirbt in der Schweiz.

Material: Porzellan der KPM

Quellen*:
http://www.deutsche-biographie.de/sfz32974.html

* erfasst am 09.08.2019

Foto Bernhard Pelzl

Inschrift:
An dieser Stelle stand das Atelierhaus, in dem von 1939 bis 1943 Bernhard Hoetger 4.5.1874 – 18.7.1949 lebte und arbeitete. Hoetger war Bildhauer, Maler und Architekt. Schöpfer der Böttcherstraße
Bremen


Adresse: Gollanczstraße 40, 13465 Berlin
Anfahrt: S1 Frohnau oder Bus 125 bis Zeltinger Platz, dann Fußweg ca. 10 Min.
frei zugänglich