Geboren am 5.12.1929 in Berlin. Geistig und körperlich schwer behindert. Lernte erst mit fünf Jahren einige Schritte laufen, sprach fast gar nicht und war nicht schul- und entwicklungsfähig. Mit sieben Jahren auf Bitte der Mutter Unterbringung in den Wittenauer Heilstätten (der späteren Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik). Nach 14 Tagen Verlegung in das Brandenburger Kinderheim Reitwein.
Wurde dem „Reichsausschuß zur wissenschaftlichen Erfassung erb- und anlagebedingter schwerer Leiden“ gemeldet, daraufhin als „lebensunwert“ selektiert und im März 1942 in die Station 3 für „Reichsausschußkinder“ der Kinderfachabteilung der Nervenklinik Wiesengrund eingeliefert. Der Junge erhielt zu „experimentellen“ Zwecken am 2.6. und 10.9.1942 Injektionen mit Tuberkulose- erregern in den Unterbauch, die eine außerordentlich schmerzhafte Entzündung des Unterleibs hervorriefen. Werner Burthz verstarb an den Folgen am 10.11.1942. Als Todesursache wurde „akuter Magen- und Darmkatarrh bei allgemeiner Abzehrung“ angegeben.
Quellen*:
www.heimatmuseum-reinickendorf.de Liste der verlegten Stolpersteine. Gedenktafeln und -steine, Mahnmale
http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2012/15359/pdf/stolpersteine.pdf
Biographien der Euthanasie-Opfer (Kinder und Erwachsene). Die Biographie über Werner Burthz wurde von Carsten Baum verfaßt.
Weiterführende Links*:
www.heimatmuseum-reinickendorf.de
http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2012/15359/pdf/stolpersteine.pdf
* erfasst am 03.03.2020
Foto Bernhard Pelzl
Inschrift:
HIER LEBTE
WERNER BURTHZ
JG. 1929
EINGEWIESEN MÄRZ 1942
NERVENKLINIK WIESENGRUND
ERMORDET 10.11.1942
Adresse: Eichborndamm 238, 13437 Berlin
Anfahrt: U8, Bus X33, 221, 322 Rathaus Reinickendorf
frei zugänglich