Gertrud Grell

Gertrud Thielemann wurde am 24. Oktober 1902 in Dresden geboren und evangelisch getauft, sie besuchte die Volksschule. 1927 heiratete sie im Alter von 25 Jahren und bekam zwei Jahre später eine Tochter. Frau Grell arbeitete als Stationsgehilfin im Luftwaffenkrankenhaus der Hermann-Göring-Kaserne in Berlin-Reinickendorf. Sie lebte in der Kienhorstraße 34 in Berlin-Reinickendorf.
Am 4. September 1943 wurde sie 41-jährig durch das Rudolf-Virchow-Krankenhaus in die Wittenauer Heilstätten (heute Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik) eingewiesen und in Haus 4 aufgenommen.
Sie litt – so der Aufnahmebericht – unter Depressionen, außerdem bestand Suizidgefahr. Sie stand schon bei der Einweisung in die Klinik unter der Pflegschaft ihres Ehemanns, Walter Grell, der zu dieser Zeit Soldat war.
Der Wittenauer Oberarzt Dr. Behrendt stellte die Diagnose „Geistesstörung“. Zudem litt sie seit acht Jahren unter Schwerhörigkeit und Ohrengeräuschen. Es wurde eine körperliche Entkräftung festgestellt. Bei einer Körpergröße von 1,53 m betrug ihr Normalgewicht 56 kg, bei der Aufnahme wog sie 43 kg.

Quellen*:
Referenz (Paten, Heimatverein, usw.), Gunter Demnig (Initiator)
Dokumentation, Literatur: Stolpersteine, Bezirksamt Reinickendorf von Berlin,
Abt. Wirtschaft, Gesundheit und Verwaltung Plan- und Leitstelle, (Hrsg.)

Weiterführende Links*:
http://www.gedenkort-t4.eu/de/vergangenheit/grell-gertrud

* erfasst am 19.11.2019

Foto Bernhard Pelzl

Inschrift:
HIER WOHNTE
GERTRUD GRELL
JG. 1902
ERMORDET 
22.02.1944
HEILANSTALT 
OBRAWALDE


Adresse: Kienhorststraße 43, 13403 Berlin
frei zugänglich