Mathilde Luise Felten

Geboren am 13. März 1861 in Selchow in der Provinz Pommern (heute Żelichowo in der polnischen Gmina Widuchowa), ihr Mann mit 55 Jahren verstorben, acht Kinder, zwei im Kleinkindalter verstorben, zwei erwachsene Söhne im 2. Weltkrieg gefallen, schlechte soziale Lage, ihr letzter Wohnort Berlin Reinickendorf, Laubenkolonie Am Tegeler Schießplatz, Saturnstraße 1 (nahe dem heutigen Flugplatz Tegel), wegen eines Bronchialkatarrhs Aufnahme in das Hufeland-Hospital auf dem Gelände der Heilanstalten in Berlin-Buch im Winter 1942/1943, Verschlechterung ihres psychischen Zustandes, im Sommer 1943 Vermerk in Krankenakte: „Völlig dement, stört die Stationsarbeit“, daraufhin Verlegung im August 1943 in die Wittenauer Heilstätten, bei ihrer Aufnahme Feststellung der Diagnose „Senile Demenz” und „Herzmuskelschwäche“, weitere Verschlechterung Ihres Zustandes bis Dezember 1943. Im Dezember 1943 in Krankenakte vermerkt: „Bettlägerig, verwirrt, muß ganz versorgt werden. Zur Verlegung vorgeschlagen“, daraufhin Deportation in die Landesanstalt Meseritz-Obrawalde am 8.12.1943 mit einem Sammeltransport, dort Vergiftung durch eine Medikamentenüberdosis am 10.12 1943, als Todesursache zur Täuschung der Angehörigen vermerkt „Herzmuskelschwäche“.

Quellen*:
www.heimatmuseum-reinickendorf.de
Liste der verlegten Stolpersteine, Gedenktafeln und -steine, Mahnmale
wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Berlin-Reinickendorf
www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/1519

* erfasst am 07.01.2020

Foto Angelika Schneegaß

Inschrift:
HIER WOHNTE
MATHILDE FELTEN
JG. 1861
ERMORDET
10.09.1943
HEILANSTALT
OBRAWALDE
Der Stolperstein wurde am 05.05.2003 verlegt.


Adresse: Saturnstraße/Ecke Nordlichtstraßeaßeaße 41, 13405 Berlin
Anfahrt: U6, Bus 122, 125, 128, 221, M21, X21 bis Kurt-Schumacher-Platz, von dort Fußweg ca. 550 m oder
Bus 128, M21 bis Julius-Leber-Kaserne, dann Fußweg ca. 550 m
oder
Bus 125, 221 bis Uranusweg, dann Fußweg ca. 450 m
frei zugänglich