Ernst Gustav Philip Beuthke

Geboren am 3.3.1903 in Berlin-Wilmersdorf, seine Eltern Richard Beuthke, geb am 4.7.1880 und Anna, geb. Rossius, geb am 1.6.1883, zwei Brüder, Walter, geb. am 22.6.1904, und Friedrich, geb. am 19.6.1906, Mitglied SAJ, KPD ,RFB, kein Beruf, arbeitete als Lagerarbeiter und leitete bei Siemens ein Lager, von 1928 bis 1933 arbeitslos, im Jahr 1927 Heirat mit Ella, geb. Dahlke, eine Tochter, Doris, geb. am 15.8.1934.
Lebensmittelpunkt der Familie Beuthke war die an die Ortschaft Borsigwalde angrenzende rote Kleingartenkolonie „Gartenfreunde“ nahe der Scharnweberstraße, bewohnte Laube im Sonnenweg 22, 1930 bis 1932 Leitung d. RFB Untergau Berlin-Nord zusammen mit Paul Trebe, Illegale Tätigkeit ab 1933, 1933 bei Auseinandersetzung mit SA-Leuten schwer verletzt, gerettet durch einen Arzt der Charité, nach Genesung Flucht in die CSR, später UdSSR vermutlich Ende 1933 bzw. Anfang 1934, kein Kontakt mehr zur Familie, 1941 Scheidung der Ehe mit Ella.
Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der „Volksfront“ zwischen 1936 und 1939, interniert in Frankreich, als Sowjetbürger an die UdSSR ausgeliefert, arbeitete während des 2. Weltkrieges in einem Panzerwerk im Kaukasus, über Archangelsk nach Großbritannien, dort Ausbildung als Fallschirmabspringer, am 1.3.1943 von britischem Flugzeug nahe Berlin mit dem Fallschirm abgesetzt, dabei entdeckt und seitdem von der Gestapo gesucht, Unterbringung und Verpflegung durch Familie und Freunde (Dora Baumann, Friedrich Radoch, Charlotte Hundt), tätig als Instrukteur in Berliner Betrieben, z. B. in Berlin-Borsigwalde, zusammen mit Ella Trebe Teilnahme an einem illegalen Treffen in der Laube der Familie Trebe, Denunzierung bei Gestapo, im Mai 1943 Verhaftung von Ernst Beuthke und seiner geschiedenen Frau Ella, Freilassung seiner geschiedenen Frau Ella nach wenigen Tagen, da keine Mitwisserschaft, vermutlich am 21.5.1943 Verhaftung aller Unterstützer von Ernst Beuthke: Eltern, Brüder, Schwägerin Charlotte Beuthke und deren Eltern, Charlotte Hundt, Wally Radoch, Fritz Radoch, Dora Baumann, Lina und Heinrich Müller, Ella Trebe), Verbringung aller Verhafteten in die Gefängnisse in der Prinz-Albrecht-Straße und am Alexanderplatz, Ermordung aller Verhafteten im KZ Sachsenhausen im August 1943.

Quellen*:
www.heimatmuseum-reinickendorf.de Liste der verlegten Stolpersteine, Gedenktafeln und - -steine, Mahnmale
wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Berlin-Reinickendorf
www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/5009
Widerstand in Pankow und Reinickendorf, Hans-Rainer Sandvoß, Berlin 2009
Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945: ein biographisches Lexikon, Berlin 2004, Band 1, Seite 154/155

Weiterführende Links*:
www.heimatmuseum-reinickendorf.de

wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Berlin-Reinickendorf

www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/5009

* erfasst am 13.01.2020

Foto Angelika Schneegaß

Inschrift:
HIER WOHNTE
ERNST BEUTHKE
JG. 1903
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 1943
'VORBEREITUNG ZUM
HOCHVERRAT'
SACHSENHAUSEN


Adresse: Quäkerstraße 28, 13403 Berlin
Anfahrt: Bus 125 bis Otisstraße/Quäkerstraße
frei zugänglich