Emma Dröse

Geboren am 17.11.1901 in Manchenguth (Ostpreußen) als Emma Krajewski. Besuch der Volksschule, anschließend Köchin. Kam 1920 nach Berlin, heiratete neun Jahre später, Mutter von drei Kindern. Die Familie wohnte in einer Laube der Kolonie „Gießkanne“, heute befindet sich an dieser Stelle das Haus Büdnerring 34. Die Ehe war nicht glücklich, Emma Dröse wurde möglicherweise von ihrem Mann misshandelt. Es entwickelten sich neurotische Störungen, deshalb kam es im Sommer 1940 zu zwei stationären Behandlungen im Erwin-Liek-Krankenhaus. Auf Betreiben des Ehemanns, der dem Gesundheitsamt von Tobsuchtsanfällen berichtete, Zwangseinweisung in die Wittenauer Heilstätten am 10.9.1942. Bei der Aufnahme wurden zahlreiche Hämatome sowie Kratzwunden festgestellt. Die Diagnose lautete „klimakterische Psychose“. Emma Dröse verfiel zusehends sowohl körperlich als auch seelisch, verweigerte die Nahrung und äußerte den Wunsch, zu sterben. Da sie sich nicht mehr anderen mitteilte, galt sie fortan als „taubstumm“. Am 29.12.1942 Transport und Aufnahme in Obrawalde. Der letzte Eintrag in die Krankenakte, vom 20.1.1943, lautet: „Exitus letalis, Entkräftung nach dauernder Nahrungsverweigerung“. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde Emma Dröse jedoch vergiftet oder verhungerte.

Quellen*:
www.heimatmuseum-reinickendorf.de Liste der verlegten Stolpersteine. Gedenktafeln und -steine, Mahnmale
http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2012/15359/pdf/stolpersteine.pdf
Biographien der Euthanasie-Opfer (Kinder und Erwachsene). Die Biographie über Emma Dröse wurde von Manuela Meyer verfasst.

* erfasst am 06.01.2020

Foto Bernhard Pelzl

Inschrift:
HIER WOHNTE
EMMA DRÖSE
JG. 1901
ERMORDET
20.1.1943
HEILANSTALT
OBRAWALDE


Adresse: Büdnerring 34, 13409 Berlin
Anfahrt: Bus 327, Herbststr. (Berlin)
Bus 327 Sommerstr. (Berlin)
jeweils drei Minuten Fußweg
frei zugänglich