Dan Bukofzer

Lebensdaten der Familie Bukofzer (identisch für die vier Familienmitglieder)
Max Bukofzer wurde am 13.10.1902 in Domnau (Ostpreußen, Kreis Bartenstein) geboren.
Unter acht Geschwistern war er das drittälteste Kind. Als gelernter Kaufmann war er zunächst mit seiner Ehefrau Gerda berufstätig im Kaufhaus seiner Eltern (Moritz und Marie, geb. Meyerowitz) in Preußisch Eylau. Gerda wohnte im Geschäftsgebäude (Kirchenstraße). Sie war in Putzig (Westpreußen) am 22.3.1912 geboren. Ihre Eltern waren Hedwig und Walter Wolf.
Gerda und Max konnten sich am 6.8.1935 über die Geburt ihrer Tochter Ruth in Königsberg freuen.
1938 verkaufte Vater Moritz unter Zwang das Bekleidungsgeschäft.
Max und seine Familie zogen in die Rathenauer Straße 42 in Berlin-Tiergarten. Es ist anzunehmen, dass Sohn Dan dort am 29.1.1939 zur Welt kam. Im januar 1940 zog die Familie nach Berlin Hermsdorf, Bornepfad 4-6. Sie hatten dort nur ein Zimmer zur Verfügung. Dafür war das Umfeld angenehm. Es gab einen Garten und viel Natur. Max hatte für einige Zeit die Möglichkeit, das Handwerk eines Möbeltischlers zu erlernen.
Eine geplante Auswanderung nach Kuba kam durch den Ausbruch des Krieges nicht zustande.
Max wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet, zuletzt bei der Charlottenburger Motoren KG, Berlin W 35, zu einenem monatlichen Nettogehalt von 35 RM. Am 27.2.1943 wurde er im Rahmen der „Großaktion Juden“ während der Arbeit verhaftet. Zunächst war in der Großen Hamburger Straße festgehalten. Am 1.3.1943 wurde Max Bukofzer mit 1.735 weiteren Menschen nach Auschwitz deportiert (31. Osttransport unter der Nummer 1477).
Wir wissen, dass er die Häftlingsnummer „10406“ erhielt. Kurze Zeit später wird sein Name am 25.3.1943 im Häftlingskrankenhausbuch des Lagers Monowitz eingetragen. Nur wenige Unterlagen sind vorhanden. Im Leichenhallenbuch existiert unter dem Datum 1.6.1942 ein Eintrag, wonach in der Leichenhalle des Stammlagers die Leichen von achtzehn Häftlingen eingeliefert wurden, darunter die Nummer von Max Bukofzer, „10406“.
Am 4.3.1943 wurden Gerda, Ruth und Dan nach Auschwitz deportiert (zusammen mit 1.140 weiteren Menschen im 34. Osttransport). Ruth hatte die Transportnummer „198 III / 1499“. Dan hatte die Transportnummer „199 III / 1500“.
Ruth und Dan wurden wahrscheinlich direkt nach der Ankunft in Ausschwitz am 5.3.1943 ermordet.
Ob Gerda sofort ermordet wurde, ist unbekannt.
Im Archiv in Ausschwitz sind von Gerda, Ruth und Dan keine Unterlagen zu finden.

Quellen*:
Stolpersteine, Bezirksamt Reinickendorf von Berlin,
Abt. Wirtschaft, Gesundheit und Verwaltung Plan- und
Leitstelle, (Hrsg.)

Weiterführende Links*:
http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2012/15359/pdf/stolpersteine.pdf

http://cms.spinnenwerk.de/vielfaltreinickendorf/~upload/vielfaltreinickendorf/pdf/Bukofzer-Dan_Flyer.pdf

* erfasst am 13.11.2019

Foto Bernhard Pelzl

Inschrift:
HIER WOHNTE
DAN BUKOFZER
JG. 1939
DEPORTIERT 4.3.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ


Adresse: Bornepfad 4–6, 13467 Berlin
Anfahrt: Von U-Bahnhof Wittenau Bus 220 Richtung Frohnau/ Hainbuchenstr. bis Almutstr., dann einbiegen in die Almutstraße und in Höhe der Dorfkirche in den Bornepfad einbiegen
frei zugänglich