Meisenbach Höfe

Die Autotypie (deutsch etwa Selbstschrift), im Deutschen auch Netzätzung genannt, ist ein um 1880 von Georg Meisenbach in München entwickeltes fotografisches und chemisches Reproduktionsverfahren zur Herstellung von Klischees als Druckform für den Buchdruck. Nach der Verdrängung des Hochdrucks durch den Offsetdruck werden Autotypien heute nur noch selten angewendet.
Die Autotypie wurde am 9. Mai 1882 als deutsches Reichspatent Nummer 22244 anerkannt. Dies geht auf einen Antrag der Autotype Company in München zurück. Als Erfinder ist Georg Meisenbach anzusehen, der in den Jahren 1881 und 1882 sein entwickeltes Verfahren verbesserte. 1884 gelang es seinem Geschäftspartner, dem Münchner Architekten Joseph von Schmaedel, eine Liniiermaschine zu konstruieren, mit der man feine Raster auf Glas gravieren konnte.
Die erste Autotypie in der Tagespresse erschien in den USA am 4. März 1880 im New York Daily Graphic (andere Quellen nennen den 21. Januar 1879 und die New York Tribune). In Deutschland erschien das erste gerasterte Foto, eine Abbildung einer Statuette als „Ehrengabe an das 2. bairische Infanterieregiment Kronprinz“, am 10. März 1883 in der Illustrirten Zeitung, die in Leipzig erschien. Die Autotypie löste den manuell hergestellten Holzstich bei der Wiedergabe von Illustration mittels Halbtonvorlagen, speziell von Fotos ab.

Material: Kunststoff

Quellen*:
Gedenktafel in Berlin.de
Wikipedia.de

Weiterführende Links*:
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/meisenbach-hoefe/
https://de.wikipedia.org/wiki/Autotypie

* erfasst am 17.09.2021

Foto Meisenbach Höfe

Inschrift:
MAISENBACH HÖFE
EIN HISTORISCHER ORT
In diesen Gebäuden befand sich ab 1892 eine
Niederlassung der Firma Meisenbach Riffarth Co.
Um die Jahrhundertwende war sie eine der
wichtigsten grafischen Kunstanstalten und Kunst-
druckereien in ganz Europa.
Der Inhaber und Gründer Georg Meisenbach revo-
lutionierte 1881 die Drucktechnik mit der Erfindung des
Rasterdrucks.
Bis ins späte 19. Jahrhundert konnten Bilder nur mit
Hilfe von Kupfer- oder Holzstichen gedruckt werden. Der
Abdruck von Gemälden und Fotografien war bis dahin
unmöglich. Mit Meisenbachs Erfindung konnten erstmals
Bilder gerastert, d.h. in viele kleine Punkte zerlegt werden.
Dabei werden durch unterschiedlich große
Punkte unterschiedliche Grauwerte simuliert:
Je kleiner die Punkte, desto heller, und je größer
die Punkte, desto dunkler erscheint ein Ton.
1882 gelang es Meisenbach mittels eines foto-
grafisch-chemischen Verfahrens, Bilder durch
ein Glasgravur-Raster auf eine beschichtete Druckplatte zu
kopieren. Diese „Autotypie” (auch
Netzätzung genannt) war weitaus
schneller, einfacher und damit
günstiger als die manuelle Erstel-
lung von Holz- oder Kupferstichen.
Die neue Technik setzte sich vor
allem im Kunstdruck schnell durch
und wurde bereits 1883 in der
Leipziger Illustrierten[!] Zeitung angewendet.
Für die Kommunikation waren die Autotypie und der
Rasterdruck damals ein ähnlicher Meilenstein wie heute
die digitalen Medien.

DAS WANDBILD
Auf dem Wandbild haben Sie einen Überblick über den
Gesamtkomplex der Firma Meisenbach Riffarth & Co., wie
er sich dem Betrachter kurz nach der Jahrhundertwende
darstellte. Links vorn sehen Sie die Wohnbebauung an der
Schöneberger Hauptstraße, in der Bildmitte und rechts hin-
ten die Ateliers und Produktionsgebäude des Stammhauses
um 1892/1893, in der Mitte das markante Quergebäude
von 1899. Deutlich erkennbar sind die großflächigen, über-
wölkten[!] Fensteröffnungen und die Atelierverglasungen der
Dächer. Oben in der Mitte des Wandbildes sehen Sie eine
Abbildung von Meisenbachs erster Autotypie.
DIESE WANDBILD ENTSTAND AUF INITIATIVE DER
STADT UND LAND WOHNBAUTEN GESELLSCHAFT MBH


Adresse: Hauptstraße 8, 10827 Berlin
Anfahrt: U-Bahn 7 & Busse: 106, 187, 204, M48, M85 "Kleistpark"
frei zugänglich