Opfer des Nationalsozialismus

Das SA-Gefängnis Papestraße befand sich von März bis Dezember 1933 im Keller des Gebäudes Werner-Voß-Damm 54a im Berliner Ortsteil Tempelhof. Das Haus war ursprünglich ein Gebäude der Eisenbahnerkaserne an der General-Pape-Straße. Das Gefängnis war eine Einrichtung der SA-Feldpolizei. Diese beziehungsweise das SA-Feldjägerkorps (seit Oktober 1933) war eine von 1933 bis 1936 bestehende Sondereinheit innerhalb der nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA). Im SA-Gefängnis Papestraße wurden im Laufe des Jahres 1933 etwa 2000 Menschen inhaftiert, von denen 500 heute namentlich bekannt sind. Etwa 30 von ihnen starben durch Misshandlungen bzw. deren Folgen.
Angehörigen der Terror- und Mördertruppe SA wurde von der Naziregierung Straffreiheit für alles zugesichert, was sie tun, und das haben sie skrupellos ausgenutzt.
Kaum jemand wurde zur Rechenschaft gezogen.
Seit Sommer 2013 ist im Keller der ehemaligen SA-Kaserne Papestraße mit der Adresse Werner-Voß-Damm 54 a unweit des S-Bahnhofs Südkreuz eine Gedenkstätte eingerichtet. Sie dokumentiert in Bild und Schrift die Zustände in dem SA-Gefängnis und schildert auch, wie die Häftlinge versuchten, einander beizustehen. Das dort wütende SA-Feldjägerkorps zog im Dezember 1933 in die Alexanderkaserne gegenüber der Museumsinsel im Berliner Bezirk Mitte um und verrichtete dort seine schweren Misshandlungen weiter. Nach dem Ende der NS-Herrschaft verblasste die Erinnerung an die Verbrechen in der SA-Hölle Papestraße. Erst in den frühen neunziger Jahren konnte das Haus H als derjenige Ort identifiziert werden, in dessen Kellerräumen die Menschen unter qualvollen Bedingungen bei Kälte, Hunger, Durst und ständiger Todesangst zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten gefangen gehalten wurden.
Was sich nach der Errichtung der NS-Diktatur vor 80 Jahren in den Kellern des SA-Gefängnisses ereignete, schildert eine Ausstellung, wo die SA ihren Blutrausch auslebte.
Ehemalige Kaserne am Werner-Voß-Damm unweit des Berliner Südkreuzes wurde zur Gedenkstätte umgestaltet. Eine Tafel vor dem Haus Werner-Voß-Damm 54 a erinnert an die Gräuel der Nationalsozialisten nach 1933.

Material: Bronze

Quellen*:
Gedenktafel in Berlin.de
Wikipedia.de
Wo die SA ihren Blutrausch auslebte

Weiterführende Links*:
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/opfer-des-nationalso-26/
https://de.wikipedia.org/wiki/SA-Gef%C3%A4ngnis_Papestra%C3%9Fe
http://helmutcaspar.de/aktuelles17/blnpdm17/pape0.htm

* erfasst am 24.08.2021

Foto Opfer des Nationalsozialismus

Inschrift:
DEN OPFERN
DES FRÜHEN NAZITERRORS
1933
IN KELLERN DER KASERNE
GENERAL-PAPE-STRASSE


Adresse: Werner-Voß-Damm 62, 12101 Berlin
Anfahrt: S-Bahn 1, 2, 25, 41, 42, 45, 46 & Busse 106, 204, M46 "Berlin Südkreuz"
frei zugänglich