Hedwig Antonie Porschütz

Hedwig Porschütz, geborene Völker, (* 10. Juni 1900 in Berlin-Schöneberg; † 26. März 1977 in Berlin), war eine deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, deren Gefängnisstrafe und zeitweise Tätigkeit als Prostituierte zu Lebzeiten zum Anlass genommen wurde, ihr jede Würdigung zu verweigern.
Hedwig Porschütz, die auch in der Blindenwerkstatt von Otto Weidt beschäftigt wurde, half untergetauchten Juden auf vielfältige Weise indem sie Lebensmittel und Unterkünfte besorgte bzw. diese in der eigenen Wohnung gewährte. Sie schickte auch Lebensmittelpakete in das Ghetto Theresienstadt. Am 2.10.1944 wurde sie von einem Sondergericht wegen „Kriegswirtschaftsverbrechen" verurteilt und am 7.5.1945 (!) vom Amtsgericht Hirschberg (Jelenia Góra/Polen) mit zehn Reichsmark freigelassen. Von dort schlug sie sich nach Berlin durch. Da ihre Wohnung in der Alexanderstraße zerstört war, zog sie mit ihrem Mann in die Feurigstraße zu ihrer Mutter. Eine offizielle Anerkennung ihrer Taten oder eine finanzielle Unterstützung staatlicherseits wurde ihr zeitlebens versagt, u.a. mit der Begründung wegen ihres „unmoralischen" Lebenswandels als Prostituierte. Sie lebte und starb in Armut.
Erst postum wurde sie als Gerechte unter den Völkern geehrt.

Material: Edelstahl

Quellen*:
Gedenktafel in Berlin.de
Wikipedia.de
WikipediA.en

Weiterführende Links*:
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/hedwig-antonie-porsc/
https://de.wikipedia.org/wiki/Hedwig_Porsch%C3%BCtz
https://en.wikipedia.org/wiki/Hedwig_Porsch%C3%BCtz

* erfasst am 18.08.2021

Foto Hedwig Antonie Porschütz

Inschrift:
Hier wohnte
HEDWIG PORSCHÜTZ
10.6.1900 - 26.3.1977
In den Jahren 1943 und 1944 versteckte sie in ihrer
Wohnung in der Alexanderstraße 5 mehrere Jüdinnen und bewahrte
diese damit vor der Deportation in ein Vernichtungslager
Sie selbst wurde wegen »Schwarzhandels«
- der auch der Ernährung ihrer Schützlinge diente -
zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt
Hedwig Porschütz verdient die Anerkennung als »Stille Heldin«


Adresse: Feurigstraße 43, 10827 Berlin
Anfahrt: S-Bahn: 1, 2, 41, 42, 45, 46 & Busse: 248, M46, N7X "Schöneberg"
frei zugänglich