Joachim Kemmer

Joachim Kemmer (* 12. September 1939 in Brandenburg an der Havel; † 26. April 2000 in Wien) war ein deutscher Schauspieler, Kabarettist, Sänger und Synchronsprecher.
Joachim Kemmer wuchs in Berlin auf. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Lehre als Industriekaufmann. Da dieser Beruf ihm nicht zusagte, besuchte er angeregt durch einen Freund danach die Schauspielschule „Der Kreis“ (Fritz-Kirchhoff-Schule) in Berlin und nahm zusätzlich Gesangsunterricht in Berlin und Wien bei Franz Schuch-Tovini. Zusätzlich absolvierte er im Berliner Mary-Wigman-Studio eine Tanzausbildung.
1964 stieß Kemmer zusammen mit Dieter Kursawe und Käte Jaenicke zu dem 1960 von Dieter Hallervorden und Wilfried Herbst gegründeten Kabarett Die Wühlmäuse. Drei Jahre später folgte er Kursawe ins Ensemble des politisch orientierten Reichskabaretts, das dieser 1965 zusammen mit Alexander Welbat und Siegrid Hackenberg als Abspaltung der Wühlmäuse gegründet hatte. Kemmer wirkte bis 1972 in zahlreichen Programmen des Kabaretts mit.
Ab 1968 verlagerte Kemmer seinen Schaffensschwerpunkt auf das Sprech- und Musiktheater. Er erhielt unter anderem Engagements in Berlin, Wien (Theater an der Wien, Theater in der Josefstadt), an den Münchner Kammerspielen und bei den Salzburger Festspielen. Ab 1983 gehörte Kemmer als Gus, der Theaterkater zum Ensemble des von Peter Weck inszenierten deutschsprachigen Musicals Cats. Dort spielte er neben Gus auch die Rolle des Bustopher Jones und Growltiger. 1994 spielte er in Berlin am Theater des Westens unter der Regie von Helmut Baumann den Cyrano de Bergerac in der deutschen Uraufführung des dänischen Musicals Cyrano.
Im Jahr 1971 gab Kemmer im Horrorfilm Gebissen wird nur nachts sein Spielfilmdebüt. Seither spielte er in über 50 Film- und Fernsehproduktionen, u. a. in der Simmel-Verfilmung Lieb Vaterland magst ruhig sein, in Eberhard Itzenplitz’ Anpassung an eine zerstörte Illusion, in der Ost-West-Komödie Meier, neben Götz George in Dominik Grafs Thriller Die Katze, in Axel Cortis Dramen Wohin und zurück – Santa Fé und Wohin und zurück – Welcome in Vienna, als Kommissar in den Edgar-Wallace-Adaptionen Die Katze von Kensington, Der Blinde und Das Karussell des Todes, neben Otto Waalkes in der Komödie Otto – Der neue Film sowie neben Robert Mitchum in dem norwegischen Drama Pakten. In der Krimiserie Blank Meier Jensen und der Familienserie Edgar, Hüter der Moral spielte er jeweils die Hauptrolle. Daneben hatte er zahlreiche Gastauftritte in Fernsehserien wie Derrick, Der Alte, Liebling Kreuzberg, Tatort und Das Traumschiff.
Kemmer war seit 1994 mit seiner Kollegin Krista Stadler verheiratet. Aus früheren Beziehungen hat er zwei Söhne.
Er starb am 26. April 2000 in Wien im Alter von 60 Jahren an Lungenkrebs. Begraben liegt Joachim Kemmer auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab der Stadt Wien. An dem Haus in Berlin-Schöneberg, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte, befindet sich eine Gedenktafel.

Material: Glas

Quellen*:
Gedenktafel in Berlin.de
Wikipedia.de

Weiterführende Links*:
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/joachim-kemmer/
https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Kemmer

* erfasst am 12.07.2021

Foto Joachim Kemmer

Inschrift:
In diesem Haus

lebte als Kind und Jugendlicher

der Berliner Schauspieler

Joachim Kemmer

(Portraitfoto)

12.9.1939 - 26.4.2000

Ein liebenswerter Mensch,

ein vielseitiger Künstler.


Adresse: Crellestraße 41, 10827 Berlin
Anfahrt: S-Bahn 1; Bus: 104,106, 204 "Julius-Leder-Brücke"
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