Karl Hofer

Karl Hofer (11. Oktober 1878, Karlsruhe - 3. April 1955, Berlin ) ist ein deutscher Künstler, der dem Expressionismus nahe steht.
Karl Hofer wurde 1878 in Karlsruhe geboren.
1897 nahm Hofer das Studium der Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe auf. Seine Begabung wurde frühzeitig erkannt, er erhielt ein Stipendium aus dem Stipendienfonds des Großherzogs von Baden.
Er begann ein Studium der Malerei in Karlsruhe unter der Leitung des Künstlers Hans Thom und unter dem starken Einfluss der Werke Arnold Böcklins. Im Jahre 1903 - Jahre 1908, er und seine Familie, dank der finanziellen Unterstützung des Sammlers und Philanthrop Theodor Reinhardt, lebte und arbeitete in Rom, wo er die Gesetze der Komposition in den Werken studierte Hans von Mare.
Hier erlangten die Gemälde von Karl Hofer eine besondere Weichheit und Plastizität.
1903 heirateten Karl Hofer und Mathilde Scheinberger in Wien. Sie gehörte einer jüdischen Familie an, wurde aber nicht im jüdischen Glauben erzogen und trat später in die evangelische Kirche ein. Das Paar hatte drei Söhne.
In den Jahren 1910 - 1911 unternimmt der Meister eine Indienreise, woraufhin in seinen Gemälden mystische Tendenzen nachzuspüren sind. Während des Ersten Weltkriegs kam er in ein Internierungslager in Frankreich und wurde 1917 zum Austausch in die Schweiz geschickt. Hier schafft er eine ganze Reihe von Werken, die der Natur und den schönen Aussichten des Kantons Tessin gewidmet sind (die sogenannten "Landschaften des Tessins").
In diesen Werken überwiegt jedoch manchmal die tektonische Strenge der Komposition die Natürlichkeit der Naturdarstellung.
In den 20er Jahren des XX Jahrhunderts lebt der Künstler in Berlin und gehört zum Kreis der expressionistischen Künstler, obwohl sich seine Werke von den Werken der Mehrheit durch nicht so helle, gedeckte Farben und romantisierte Themen unterscheiden.
1933, als die Nazis an die Macht kamen, wurde der Meister zum Vertreter der sogenannten „ Entarteten Kunst “ erklärt und verfolgt.
1937 war Hofer mit acht Werken in der NS-Propagandaausstellung „Entartete Kunst“ in München vertreten. Heinz Lederer, der Chef der Landesleitung Berlin der Reichskammer der bildenden Künste, attestierte am 3. Januar 1938, Hofer habe sich
„...durch experimentelle Umstellung auf modische Gegebenheiten von einer ursprünglich brauchbaren Mittelbegabung zu einer der gefährlichsten Systemzeit-Kunstgrößen entwickelt.
1938 wurde er aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen. Wegen der Ehe mit Mathilde, die nach den nationalsozialistischen Ehegesetzen als Jüdin galt, obwohl sie der evangelischen Kirche angehörte, drohte Karl Hofer auch der Ausschluss aus der Reichskammer der bildenden Künste.
Im Juli 1938 wurde die Ehe von Karl und Mathilde Hofer geschieden.
Sie erklärte: „Mein Mann hat mich gebeten, den Umständen der heutigen Zeit Rechnung zu tragen, und da ich nach meinem ungarischen Vater nicht arisch bin, mich von ihm scheiden zu lassen, damit er und seine Carriere nicht zu leiden haben.“ Mathilde Hofer war nach der Scheidung nicht mehr durch das, was die Nürnberger Gesetze eine „privilegierte Mischehe“ nannten, geschützt.
Am 1. September 1942 wurde sie von der Gestapo in Wiesbaden verhaftet. Ob es eine Denunziation gab, ist nicht bekannt. Nach kurzer Haft verschleppten die Nazis sie am 28. Oktober 1942 erst ins KZ Ravensbrück, dann nach Auschwitz-Birkenau, wo sie am 21. November ermordet wurde.
Nach seiner Scheidung von Mathilde heiratete er Elizabeth Schmidt, eine "Arierin" nach NS-Regeln. Daraufhin wurde Hofer im Februar 1939 vom Reichskammerpräsidenten wieder ins Haus aufgenommen und damit das Berufsverbot aufgehoben.
Nach Kriegsende war Hofer am Aufbau der Hochschule der bildenden Künste beteiligt, deren Direktor er seit Juli 1945 war. Er erhielt 1948 die Ehrendoktorwürde der Berliner Universität. Auch wurden ihm 1952 der Orden Pour le mérite für Wissenschaft und Künste und 1953 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zugesprochen. Sein autobiographischer Bildband Aus Leben und Kunst erschien 1952, seine Autobiographie Erinnerungen eines Malers ein Jahr später.
Hofer starb am 3. April an den Folgen eines Schlaganfalls.

Material: Bronze

Quellen*:
Gedenktafel in Berlin.de
Wikipedia.de

Weiterführende Links*:
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/karl-christian-ludwi/
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Hofer

* erfasst am 08.07.2021

Foto Karl Hofer

Inschrift:
Prof. Dr. h.c.

Karl Hofer

Kunstmaler

Träger des Ordens

-Pour le Mérite-

Geboren 11. Oktober 1878

in Karlsruhe

gestorben 3. April 1955

in Berlin

Direktor der Hochschule

für Bildende Künste

Meister des Expressionismus

Während des

nationalsozialistischen Kunst-

terrrors seines Lehramtes

enthoben und in seinem

künstlerischen Schaffen für

›entartet‹ erklärt - wohnte

in diesem Haus von

1913 - 1934


Adresse: Grunewald Str. 44, 10825 Berlin
Anfahrt: U-Bahn 4, 7 "Bayerischer Platz"
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