Renée Sintenis

Gebürtige Renate Alice Sintenis war eine deutsche Bildhauerin und Grafikerin. Sie schuf vor allem kleinformatige Tierplastiken, weibliche Aktfiguren und Sportstatuetten. Als burschikoser Frauentyp der Zwanziger Jahre erregte sie Aufsehen und Bewunderung. Ihr Vater war Justizrat, die Familie hugenottischer Herkunft (Sintenis leitet sich aus Saint Denis ab). Renate Alice verbrachte ihre Jugend in Neuruppin und Stuttgart. Wegen ihrer Länge in der Schulzeit gehänselt, verlegte sie sich bald aufs Zeichnen, besonders gerne von Pferden; an der Oberschule in Stuttgart bekam sie den ersten Zeichenunterricht. Von 1907 bis 1910 studierte sie Dekorative Plastik an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin bei Wilhelm Haverkamp. Das Studium musste sie abbrechen, um beim Vater als Sekretärin zu arbeiten.
Dem konnte sie sich nur durch Flucht aus dem Elternhaus entziehen. Sie zog mit einer Freundin zusammen und hatte mit ersten kleinformatigen plastischen Arbeiten ab 1913 Erfolg und war seitdem auch in Sezessionsausstellungen vertreten. Zu ihrem illustren Freundeskreis gehörten die Schriftsteller Rainer Maria Rilke und Joachim Ringelnatz.
1917 heiratete sie den Schriftkünstler und Maler Emil Rudolf Weiß; in den 1920er-Jahren hatte sie ihre größten Erfolge. Ihr Kunsthändler Alfred Flechtheim präsentierte ihre Arbeiten auch in Paris und New York.
1931 wurde sie als erste Bildhauerin Mitglied in der Berliner Akademie der Künste.
1934 wurde sie von den Nazis aus rassischen Gründen aus der Akademie der Künste ausgeschlossen. Der Tod ihres Mannes 1942 stürzte sie in eine tiefe Krise. Bei der Zerstörung ihrer Wohnung 1945 verlor sie ihre ganze Habe und große Teile ihres Werkes.
Ab 1947 arbeitete sie als Professorin an der Hochschule für Bildende Künste zu Berlin, 1955 wurde sie in die wieder gegründete Akademie der Künste Berlin-West aufgenommen.
In den 1950er Jahren wurde sie wieder sehr erfolgreich. Sie blieb ihren künstlerischen Schwerpunkten und Motiven treu, die sie „Tiere machen“ nannte.
Renée Sintenis starb am 22. April 1965. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof in Berlin-Dahlem, Abt. 24B-12. Die Grabstätte zählt zu den Ehrengräbern des Landes Berlin.

Quellen*:
Gedenktafel in Berlin.de
Wikipedia.de

Weiterführende Links*:
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/renee-sintenis-eig/
https://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9e_Sintenis

* erfasst am 01.07.2021

Foto Renée Sintenis

Inschrift:
Prof. Renée Sintenis

1888 - 1965

Die bekannte Bildhauerin

und Grafikerin lebte

hier von 1945 - 1965

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