Alfred Kardinal Bengsch

Alfred Kardinal Bengsch (* 10. September 1921 in Berlin-Schöneberg; † 13. Dezember 1979 in Ost-Berlin) war römisch-katholischer Bischof von Berlin.

Alfred Bengsch wurde in Berlin-Schöneberg geboren. Er war der ältere Bruder von Georg, ehemals Probst in Greifswald an St. Joseph, und Hubert Bengsch und Onkel des Schauspielers Hubertus Bengsch. Alfred Bengsch, Sohn eines katholischen Kirchenrendanten, wuchs in der Schöneberger Kirchengemeinde St. Elisabeth auf. Von 1926 bis 1950 lebte er mit seinen Eltern im Mietshaus Tempelhofer Weg 26, an dem 1995 eine Berliner Gedenktafel für ihn angebracht wurde. Bengsch studierte nach dem Besuch des Gymnasiums 1940/1941 Katholische Theologie in Fulda. 1941 wurde er Soldat der Wehrmacht und war 1944–1946 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Von 1946 bis 1950 setzte er das Theologiestudium in Kloster Neuzelle fort und empfing am 2. April 1950 das Sakrament der Priesterweihe durch den Bischof von Berlin Konrad Kardinal Preysing. Bis 1954 war er Kaplan in Berlin. Bis 1956 studierte Bengsch in München und Erfurt und promovierte zum Dr. theol. 1957 bis 1959 war er Dozent für Dogmatik und Homiletik in Neuzelle. 1959 wurde er Regens des Erfurter Priesterseminars.

1962 wurde ihm von Johannes XXIII. der persönliche Titel eines Erzbischofs verliehen. Von 1962 bis 1965 nahm er am Zweiten Vatikanischen Konzil in Rom teil. Papst Paul VI. nahm Erzbischof Bengsch am 26. Juni 1967 als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Filippo Neri in Eurosia in das Kardinalskollegium auf. Bengsch war ein Verfechter des Kurses der politischen Abgrenzung der katholischen Kirche vom SED-Regime. 1976 wurde er Vorsitzender der Berliner Bischofskonferenz, die aus der Berliner Ordinarienkonferenz hervorging, der er seit seiner Ernennung zum Bischof von Berlin 1961 vorstand.

Bengsch war Großkreuz-Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Alfred Kardinal Bengsch wurde in der Unterkirche der St.-Hedwigs-Kathedrale beigesetzt. Auf dem St.-Hedwigs-Friedhof in Berlin-Alt-Hohenschönhausen befindet sich ein Gedenkstein.

Material: Porzellan

Quellen*:
Gedenktafel in Berlin.de
Wikipedia.de

Weiterführende Links*:
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/alfred-kardinal-beng/
https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Bengsch

* erfasst am 17.06.2021

Foto Alfred Kardinal Bengsch

Inschrift:
Hier lebte von 1926 bis 1950

ALFRED KARDINAL BENGSCH

10.9.1921 - 13.12.1979

Als erster gebürtiger Berliner 1961 zum

Bischof des Bistums Berlin ernannt

1962 mit dem Titel Erzbischof ausgezeichnet

und 1967 zum Kardinal erhoben

Sein Einsatz für den Fortbestand des Bistums

in der geteilten Stadt und für die

Glaubensfreiheit der Christen in der DDR

war ein wichtiger Beitrag zur Überwindung

der deutschen Teilung


Adresse: Tempelhofer Weg 26 (Ella-Barowsky-Straße 26), 10829 Berlin
Anfahrt: Bus: 248, M46 "Sachsendamm / Gotenstraße"
frei zugänglich