Kurt Hiller

Kurt Hiller (deutsch Kurt Hiller; 17. August 1885, Berlin - 1. Oktober 1972, Hamburg) - deutscher Schriftsteller, pazifistischer Publizist, einer der Führer des frühen Expressionismus . Er war ein Anhänger der Ideen des Sozialismus. Aktiver Einsatz für die Rechte sexueller Minderheiten.

Von 1903 bis 1907 studierte er Philosophie und Rechtswissenschaften in Berlin und Freiburg. Nach seinem Abschluss verteidigte er seine juristische Dissertation, die sogar in einer separaten Ausgabe veröffentlicht wurde. In Berlin machte Hiller zahlreiche Bekanntschaften in literarischen Kreisen und wurde 1909 selbst "freier Schriftsteller", einer der Wegbereiter des in Deutschland aufkommenden Expressionismus. Im selben Jahr gründete er zusammen mit Jacob van Goddis den expressionistischen „Neuen Club“ (deutsch: Der Neue Club), dem sich bald viele in Berlin lebende Künstler anschlossen: die Dichter Ernst Blass, Elsa Lasker-Schüler und Georg Heim, Schauspielerin Tilla Durier. Die Treffen des Clubs fanden unter dem Markennamen „Neopathic Cabaret“ statt. Bald jedoch führten Meinungsverschiedenheiten zwischen den Veranstaltern der Aufführungen dazu, dass Hillier den Verein verließ und gemeinsam mit Ernst Blass Cabaret Gnu gründete. Während dieser Zeit schrieb er aktiv Artikel für die expressionistischen Zeitschriften „Der Sturm“, „Die Aktion“, „Pan“ ua 1912 veröffentlichte Kurt Hiller im Heidelberger Verlag von Richard Weißbach die erste Anthologie expressionistischer Lyrik „ Condor “.

Während der Novemberrevolution von 1918 war er aktiv am politischen Leben beteiligt und formulierte das Ideal der "Logokratie" basierend auf Platons Idee der "Herrscher-Philosophen". Im Jahr 1919 zusammen mit seinen Anhängern gründete er die Vereinigung der Kriegsdienstgegnerinnen. In 1920 er trat die Deutsche Gesellschaft für den Frieden. Obwohl Hillier Lenin durchaus kritisch gegenüberstand, glaubte er dennoch, dass der deutsche Pazifismus dem Beispiel der Sowjetunion folgen sollte. Sein Ideal war Frieden und Sozialismus, verstanden als freie Gesellschaft ohne Kriege, Unterdrückung und Ausbeutung. In den 1920er Jahren trat Hillier in gedruckter Form gegen die deutschen und italienischen Faschisten auf.... 1922 veröffentlichte er eine Broschüre „§ 175: Schande des Jahrhunderts“, in der er die Bestimmungen des deutschen Strafgesetzbuches gegen Homosexuelle kritisierte (näheres siehe Artikel„ Paragraph 175“).


Kurt-Hiller-Park in Berlin
Nach der Machtübernahme Hitlers war Kurt Hillier als Pazifist, Sozialist, Jude und Homosexueller Opfer schwerer Verfolgung. Er wurde dreimal festgenommen und in Konzentrationslager gebracht, wo er erniedrigender Folter ausgesetzt war. In 1934 , als Folge der Fürsprache von Rudolf Hess, wurde er freigelassen. Er durfte nach Prag fliegen, von wo er dann nach London auswanderte. Im Exil veröffentlichte er weiterhin Artikel und Manifeste gegen die Nazis und gründete in London die "Gruppe unabhängiger deutscher Autoren".

Erst 1955 kehrte Hiller nach Deutschland zurück, wo ihm der Preis für herausragende Kritik verliehen wurde. Er versuchte mehrmals, verschiedene neosozialistische Gewerkschaften und Zeitschriften zu gründen, aber seine Ideen fanden keine Resonanz in der Öffentlichkeit. Er starb 1972 in Hamburg.

Einer der Berliner Parks im Bezirk Schöneberg ist nach Kurt Hiller benannt.

Material: Porzellan, Edelstahlrahmen

Quellen*:
Gedenktafel in Berlin.de
Wikipedia.de

Weiterführende Links*:
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/kurt-hiller/
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Hiller

* erfasst am 14.06.2021

Foto Kurt Hiller

Inschrift:
Hier wohnte von 1921 bis 1934

KURT HILLER

17.8.1885 - 1.10.1972

Der expressionistische Schriftsteller

emigrierte 1934 nach erlittener KZ-Haft.

Er kehrte 1955 nach Deutschland zurück.

Von 1969 bis zu seinem Tod war er

Mitglied der Freien Akademie der Künste

in Hamburg.


Adresse: Hähnelstraße 9, 12159 Berlin
Anfahrt: Bus: M48, M85: "Hähnelstr."
S-Bahn: 41, 42, 45, 46 und U-Bahn 4: "Innsbrucker Platz"
frei zugänglich