Rudolf Breitscheid (* 2. November 1874 in Köln; † 24. August 1944 im KZ Buchenwald) war ein zunächst linksliberaler und später sozialdemokratischer Politiker.
Von 1894 bis 1898 absolvierte er ein Studium der Nationalökonomie an der Universität München und der Universität Marburg. Zu seinen akademischen Lehrern gehörte Karl Rathgen. In Marburg wurde er Mitglied der Burschenschaft Arminia Marburg. Nach erfolgreicher Verteidigung seiner 1898 vorgelegten Dissertation zum Thema „Die Landpolitik in den australischen Kolonieen“ wurde er zum Doktor promoviert und arbeitete von 1898 bis 1905 als Redakteur und Korrespondent bürgerlicher und liberaler Zeitungen.
Breitscheid kam 1912 zur SPD, von 1917-1922 war er Mitglied der USPD, 1918/19 preußischer Innenminister, 1920-1933 Mitglied des Reichstags.
Er flüchtete 1933 aus Deutschland zunächst in die Schweiz, später nach Paris. Von hier aus klagte er den braunen Terror in Deutschland an: „Die Geschichte wird einmal ein vernichtendes Urteil nicht nur über diejenigen fällen, die Unrecht getan haben, sondern auch über die, die dem Unrecht stillschweigend zusahen.“
Die französischen Behörden lieferten ihn am 11.12.1941 an die Gestapo aus. Damit begann Breitscheids Leidensweg in deutschen Konzentrationslagern. Er starb in Buchenwald bei einem Luftangriff am 24. August 1944.
Material: Granit
Quellen*:
Wikipedia.de
Gedenktafel in Berlin.de
Weiterführende Links*:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Breitscheid
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/rudolf-breitscheid/
* erfasst am 09.06.2021
Foto Rudolf Breitscheid
Inschrift:
Hier wohnte von 1932 - März 1933
Rudolf Breitscheid
preussischer Innenminister von 1918-1919
führender sozialdemokratischer Reichstags-
abgeordneter von 1920-1932, geb. 1874 in Köln
umgekommen 1944 im KZ Buchenwald
Adresse: Haberlandstraße 8a, 10779 Berlin
Anfahrt: U-Bahn: 4, 7 "Bayerischer Platz"
frei zugänglich