David Bowie

Die »Berliner Gedenktafel« ist rechts neben dem Hauseingang in einem Edelstahlrahmen in den Putz eingelassen.

David Bowie (eigentlich: David Robert Jones) war ein britischer Musiker, Sänger, Produzent und Schauspieler. In seiner annähernd 50 Jahre dauernden Karriere war er mit 26 Studioalben einer der einflussreichsten Musiker der Rock- und Popmusik und mit rund 140 Millionen verkauften Tonträgern auch kommerziell sehr erfolgreich.
Seit 1974 entwickelte Bowie ein starkes Interesse an deutscher elektronischer Musik von „Tangerine Dream“, „Kraftwerk“ und „Neu!“ sowie der Musik von Steve Reich. Das kam in der so genannten Berlin-Trilogie voll zur Geltung, die im Zusammenwirken mit Brian Eno wegweisend für die weitere Entwicklung der elektronischen Musik wurde.
In Berlin wohnte Bowie die erste Zeit bei Edgar Froese von „Tangerine Dream“ im Bayerischen Viertel, wo er einen kalten Entzug von harten Drogen machte. Danach bewohnte er von 1976 bis 1978 eine Sieben-Zimmer-Altbauwohnung in diesem Haus.
In den Berliner Hansa Studios stellte er das Album »Low« fertig, den ersten Teil der Berlin-Trilogie. Eigentlich betrachtete Bowie die Alben, bei denen es nicht um Verkaufszahlen gehen sollte, als Experiment. Doch die ausgekoppelte Single »Sound and Vision« wurde ein großer Hit. Sie stieg in Deutschland bis auf Platz 6 und erreichte in England sogar Platz 3.
Das Nachfolge-Album »Heroes« enthält mit dem gleichnamigen Titelstück eines der bekanntesten Lieder Bowies, das mehrsprachig in Französisch/Englisch und Deutsch/Englisch aufgenommen wurde. Der Text handelt von zwei Liebenden, die sich an der Berliner Mauer küssen, während Grenzsoldaten auf sie schießen.
Mit Iggy Pop, der mit Bowie nach Berlin gekommen war und im selben Haus eine Wohnung bezogen hatte, nahm Bowie die Alben »The Idiot« und »Lust for Life« auf.
1978 ging Bowie wieder auf Tournee und im selben Jahr wurde das Live-Album »Stage« veröffentlicht. 1979 nahmen Bowie und Brian Eno dann ihr drittes Berliner Album »Lodger« auf. Es wurde in New York gemixt und lieferte mit den Singles »Boys Keep Swinging« und »DJ« kleinere Charterfolge, vor allem in Großbritannien.
In seinen Berliner Jahren spielte Bowie auch die Hauptrolle in Marlene Dietrichs letztem Film »Schöner Gigolo, armer Gigolo«. In den Szenelokalen jener Zeit, wie „Dschungel“, „Paris Bar“ oder „Chez Romy Haag“, genoss er das Berliner Nachtleben.
Zusammen mit seiner Frau Iman und der gemeinsamen Tochter lebte David Bowie seit 1999 relativ zurückgezogen in zwei Penthouse-Wohnungen in New York City. Am 10. Januar 2016, zwei Tage nach seinem 69. Geburtstag und der Veröffentlichung des Albums »Blackstar«, starb er dort an Leberkrebs. Der Öffentlichkeit hatte er die Erkrankung nicht mitgeteilt, die 18 Monate vor seinem Tod diagnostiziert worden war. Seinem Letzten Willen folgend wurde sein Leichnam verbrannt und die Asche einem buddhistischen Ritual folgend auf der indonesischen Insel Bali verstreut.

Am 22. August 2016 enthüllte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller die »Berliner Gedenktafel« vor einer großen Anzahl von Gästen. Laudatoren waren der frühere Tonmeister der Berliner Hansa Studios Eduard Meyer und der Journalist und Buchautor Tobias Rüther (»Helden: David Bowie und Berlin«). Auch Bowies Lied »Heroes« wurde gespielt.
Am 17.09.2016 wurde die Tafel unter ungeklärten Umständen gewaltsam von der Hauswand entfernt, war aber bereits am 05.10.2016 durch eine identisch gestaltete Tafel ersetzt. Auf dem Mauersims unter der Tafel finden sich regelmäßig frische Blumen oder ewige Lichter.

Material: KPM-Porzellan im Metallrahmen

Künstler: Wieland Schütz
Vita:Grafiker - ist bis heute (2021) bei der Herstellung der Tafeln involviert

Quellen*:
– Vor-Ort-Recherche
– Wikipedia.de
– Gedenktafeln-in-Berlin.de

Weiterführende Links*:
https://www.rollingstone.de/david-bowie-fakten-erster-song-ziggy-stardust-1926993/
https://de.wikipedia.org/wiki/David_Bowie
https://www.tip-berlin.de/stadtleben/david-bowie-berlin-12-dinge-die-man-wissen-sollte/
https://www.tagesspiegel.de/kultur/david-bowie-in-berlin-als-major-tom-in-schoeneberg-lebte/7827370.html

* erfasst am 16.11.2018

© Foto: Bernd Willner (2021)

Inschrift:
In diesem Haus wohnte von 1976 bis 1978
DAVID BOWIE
8.1.1947 – 10.1.2016
In dieser Zeit entstanden die Alben »Low«, »Heroes«
und »Lodger«. Sie gingen als Berliner Trilogie
in die Musikgeschichte ein
»We can be heroes, just for one day«
Gefördert durch die GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft


Adresse: Hauptstr. 155, 10827 Berlin
Anfahrt: U-Bhf: Kleistpark – U7 & Bus 104, M46
frei zugänglich