Manuela

Bürgerlicher Name Doris Inge Wegener geboren am 18.8.1943 in Berlin, gestorben am 13.2.2001 ebenfalls in Berlin.
Wuchs in einem Acht-Personen-Haushalt im Bezirk Wedding (Gesundbrunnen) auf. Nach der Volksschule Löterin von Radiokondensatoren bei AEG.
Die Sängerin wurde Anfang der 1960er Jahre, während eines Auftritts mit Band, in der Weddinger Kneipe „Ufer-Eck“ entdeckt. Ihre erste Single (Schallplatte) erschien, mit bescheidenen Verkaufszah- len, bei ARIOLA, nachdem sie dort einen Nachwuchswettbewerb gewonnen hatte. Mehr Erfolg war ihr 1963 als Mitglied und Leadsängerin der ersten deutschen Mädchenband „Tahiti Tamoures“ bei POLYDOR beschieden.
Für eine erhoffte Solokarriere wechselte sie zu TELDEC, wo 1963 der Nummer-1-Hit „Schuld war nur der Bossa Nova“, die deutsche Version von „Blame it on the Bossa Nova“, erschien. Vorbild ihres Gesangsstils war die populäre US-Amerikanische Sängerin Connie Francis, von der damals etliche deutsch gesungene Hits auf den Markt kamen. Manuela imitierte sogar deren gebrochenes Deutsch. Bald darauf gab es erste Auftritte in Fernsehshows. Die Sängerin nahm Tanz-, Schauspiel-, Gesangs- und Gitarrenunterricht. 1965 war sie im DDR-Fernsehen zu sehen. 1966 folgte die Verleihung des „Goldenen Bravo-Otto“, die Übergabe fand während der Fernsehshow „Der goldenen Schuß“ mit Lou van Burg statt, später kamen weitere Bravo-Auszeichnungen hinzu, zudem wurde sie acht Mal in Folge von den Bravo-Lesern zur beliebtesten Sängerin gewählt. Sogar das DDR-Label AMIGA produzierte Schallplatten mit ihr.
Manuela war Co-Moderatorin von Rainer Holbe in der erstmals am 14.3.1968 ausgestrahlten „Starparade“ des ZDF, in der sie auch mehrfach selbst auftrat. Im Jahr 1968 bereiste sie, zur Vorbereitung einer Tournee, zum ersten Mal die USA, erhielt von TELDEC eine Goldene Schallplatte und nahm englisch gesungene Titel in London auf.
Manuela entwarf auch Mode, die sie selber trug und vertrieb diese über ihre „Star-Boutique Manuela GmbH“.
Am 30.5.1970 belegte die Schlagersängerin mit einem ihrer Lieder Platz 1 der „ZDF-Hitparade“, eine von zwei derartigen Plazierungen. Ebenfalls Im Jahr 1970, bei der Weltpremiere der Hör- und Seh -platte, für deren Wiedergabe ein Spezialplattenspieler erforderlich war, der an ein Fernsehgerät angeschlossen werden mußte, wurde ein Lied der Künstlerin verwendet.
Nachdem 1972 der TELDEC-Schallplattenvertrag wegen sinkender Verkaufszahlen nicht verlängert worden war, wechselte Manuela mehrmals die Plattenfirma, ohne an ihre früheren Erfolge anknüp- fen zu können. Sie versuchte daraufhin, in den USA Fuß zu fassen, trat dort mehrmals in TV-Shows und einem Hotel in Las Vegas auf.
1980 kam es zur Gründung eines eigenen Plattenlabels, „Manuela Sound Music Produktion“, das vor allem selbst besungene LPs produzierte. 1991 und 1992 erhielt die Sängerin für zwei alte Schlager, „Schuld war nur der Bossa Nova“, „Schwimmen lernt man im See“, jeweils die „Goldene Stimmga- bel“, überreicht von Dieter Thomas Heck.
Nachdem ihr Manager sie durch geschäftliche Fehler um ihr Vermögen gebracht hatte, musste sie zu- letzt über Betriebs-, Volks- und Oldiefeste tingeln.
Manuela, starb 57-jährig, an den Folgen eines Mundhöhlen-Karzinoms (Gaumenkrebs).
Der Schlager „Monsieur Dupont“ wurde 2008 in die Liste der „100 Schlager des Jahrhunderts“ aufgenommen.
Am Haus Thurneysserstraße 3A in Wedding (Gesundbrunnen), Manuelas Geburts- und ehemaliges Wohnhaus, ist seit 2007 eine Gedenktafel befestigt, die der Spandauer Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz an ihrem Geburtstag, dem 18. August, enthüllte.
Seit dem Jahr 2012 ist im Spandauer Ortsteil Kladow, in dem die Sängerin bis zu ihrem Tod wohnte, der „Manuelaweg“, nach ihr benannt.

Material: Hochglanzpolierte, wie ein aufgeschlagenes Buch ausgeführte Tafel bzw. liegender Stein. Vier kleine weiße Engelsfiguren;

Quellen*:
Ein freundlicher Friedhofs-Mitarbeiter, der beim Auffinden des Grabes half.
WIKIPEDIA, Stichwort „Manuela, Schlagersängerin“
http://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/manuela-doris-wegene/ (Gedenktafel Thurneysserstraße, mit ergänzenden Informationen)

* erfasst am 08.08.2019

Foto Bernhard Pelzl

Inschrift:
Hochglanzpolierte, wie ein aufgeschlagenes Buch ausgeführte Tafel bzw. liegender Stein. Vier kleine weiße Engelsfiguren, eine davon mit dem Spruch: „In unseren Herzen lebst Du weiter“
eine weitere trägt die Inschrift: „Geliebt und unvergessen“
Auf dem Grabstein ist auf der linken Hälfte zu lesen:
Manuela
*18.8.1943
+13.2.2001
Auf der rechten Hälfte sind Noten abgebildet, darunter ein Herz, und:
„Bossa Nova“ (dies bezieht sich auf den bekannten Schlager Manuelas aus den 1960er Jahren)
(Der bürgerliche Name, Doris Wegener, steht auf einem Friedhof-Steckschild rechts neben dem Grabstein)


Adresse: Barnabasstraße 5-19, 13509 Berlin
Anfahrt: Bus 222 Im Brachfeldwinkel, 5 Min. Fußweg bis zum Martin-Luther-Kirchhof der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Tegel, die markante Kapelle des Friedhofs ist schon vom Waidmannsluster Damm aus erkennbar.
frei zugänglich