Friedrich Ahlers-Hestermann

Geboren am 17.7.1883 in Hamburg, gestorben am 11.12.1973 in Berlin. Maler und Kunstschriftsteller. Stammte aus einer Hamburger Kaufmannsfamilie. Von 1899 bis 1903 erste Ausbildung beim Naturmaler Arthur Siebelist. Er malte zunächst häusliche Familienszenen. 1903 erste Ausstellungsbeteiligung in der Hamburger Kunsthalle und gemeinsam mit einem Kollegen erstes eigenes Atelier. Mehrmalige monatelange Aufenthalte in Paris in den Jahren 1907 bis 1914. 1909 dort Studium an der Academie Matisse. Beeinflusst insbesondere durch Matisse und Cézanne. In Paris lernte er 1912 auch seine spätere Frau, die russische Malerin Alexandra Povorina (1885–1963) aus St. Petersburg, kennen. 1914 Rückkehr nach Hamburg.
1919 Mitbegründer der Hamburger Sezession, die das Niveau der bildenden Künste sowie die kulturelle Atmosphäre insgesamt zu verbessern suchte. Zahlreiche Malreisen, vor allem nach Süddeutschland, z. B. zur Künstlerkolonie „Neue Welt“. Lehraufträge, u. a. von der Akademie in Breslau. 1928 Professor für „Bildmalerei, Akt- und Naturzeichnen“ an den Kölner Werkschulen. Mitbegründer der Künstlergemeinschaft „Gruppe 32“. Im März 1933 Kündigung seiner Professur, da er als Beamter „nach seiner bisherigen politischen Betätigung nicht die Gewähr dafür bietet, daß er rückhaltlos für den nationalen Staat eintritt“ (Berufsbeamtengesetz). Kunstschriftsteller, Erteilung von Privatstunden.
1939 Umzug mit Frau und Tochter, der späteren Textil- und Glaskünstlerin Tatiana Ahlers-Hester- mann, nach Berlin. Nach dem Ende der Nazi-Diktatur und des Krieges wurde er wiederum nach Hamburg zum Wiederaufbau der Landeskunstschule am Lerchenfeld gerufen, deren Leiter er bis 1951 blieb. Nach seiner Pensionierung und Rückkehr nach Berlin konnte er sich wieder verstärkt der Malerei widmen. Von 1956 bis 1973 arbeitete er als Direktor der Abteilung Bildende Kunst an der Akademie der Künste in Berlin.
Ehrungen:
Mitglied der Akademie der Künste (Berlin)
Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik (1953)
Berliner Kunstpreis (1962)
Edwin-Scharff-Preis der Hansestadt Hamburg (1968)

Quellen*:
Rundgänge auf den Friedhöfen (Ortsteil Reinickendorf), 2011 bearbeitet von Karl-Heinz Heyn für den Kulturring in Berlin e. V.. Für jeden Friedhof liegt ein separater Rundgang vor. Titel unbekannt, unveröffentlicht, Biographie: Eintrag in der Wikipedia-Enzyklopädie

* erfasst am 26.04.2020

Foto Bernhard Pelzl

Inschrift:
Gemeinsames Grab mit Ehefrau und Tochter:

(oben, mittig)
HIER RUHEN IN GOTT

(links auf dem Grabstein)
DIE MALERIN POVORINA
ALEXANDRA
AHLERS-HESTERMANN
GEB. V. POVORINSKY
26.2.1885 23.12.1963
ST. PETERSBURG BERLIN

(rechts auf dem Grabstein)
DER MALER
UND SCHRIFTSTELLER
FRIEDRICH
AHLERS-HESTERMANN
17.7.1883 11.12.1973
HAMBURG BERLIN

(unten, mittig auf dem Grabstein)
TATIANA AHLERS-HESTERMANN
GLAS-MOSAIK UND TEXTILBILDNERIN
28.3.1919 30.1.2000


Adresse: Evangelischer Dankes-Kirchhof Blankestraße 12, 13403 Berlin
Anfahrt: U6 Kurt-Schumacher-Platz
Bus X21, M21, 221, 125, 128, 122
5 bis 10 Minuten zu Fuß.
frei zugänglich