Herz-Jesu-Kirche Tegel (Gedenktafel Max Jähnert)

Max Jähnert
Geboren am 17.4.1876 in Schlesien, gestorben am 31.12.1950 in Berlin.
Max Jähnert war Lehrer, kam 1896 nach Tegel und unterrichtete an der Volksschule katholische Religion. Er fuhr sonntags mit anderen Katholiken per Pferdewagen zur Messe nach Velten. Dort stand seit 1896 ein katholischer Kirchbau, zu dessen 1901 gegründeter Gemeinde das Dorf Tegel dann, statt vorher zu Reinickendorf, gehörte. Die erste katholische Messfeier in Tegel zelebrierte am 4.7.1897 ein Dominikaner in der Wohnung Jähnerts.
Dieser gründete am 6.3.1898 den „Katholischen Verein Tegel“. Den größten Teil der Katholiken in Tegel stellten Arbeiter und ihre Familien der nahegelegenen, ab 1896 dort ansässigen Borsigwerke sowie Wärter des Zuchthauses Tegel. Als Notlösung wurde der Gottesdienst in einem Tanzsaal abgehalten. 1904/1905 konnte, nach vorangegangener Spendensammlung in ganz Deutschland, die neugotische Backsteinkirche, mit einem 54 Meter hohen Turm, nach Plänen des Architekten Hugo Schneider, errichtet werden. Der Innenraum, eine hohe Pfeilerbasilika, besaß ursprünglich einen neugotischen Holzaltar. Die Wände des Altarraums waren reich ausgemalt, u. a. mit einer Abendmahlsszene. 1936 erhielt die Pfarrkirche einen Kalkstein-Altar und die Malereien wurden überdeckt.
Die Steinmeyer-Orgel stammt aus dem Jahr 1929.
Die Einweihung der Herz-Jesu-Kirche erfolgte am 6. Mai 1905. Zur eigenständigen Pfarrei wurde Herz-Jesu am 1. Juni 1920, zu diesem Zeitpunkt zählte sie ca. 4.000 Mitglieder. Später entstanden vier Tochtergemeinden: 1933 St. Joseph (Tegel-Nord), 1937 St. Marien (Heiligensee), 1938 Allerheiligen (Borsigwalde), schließlich 1952 St. Bernhard (Tegel-Süd). Dagegen gehören weiterhin Konradshöhe und Tegelort zu Herz-Jesu.
Max Jähnert spielte bis zuletzt auf der Kirchenorgel. Er verstarb in der Silvesternacht 1950 auf der Treppe zur Orgelempore.

Material: Granittafel, 50x75cm, rechts vom Kircheneingang, an der linken Wand der Nische mit dem Marienaltar (gegenüber der Gedenk- und Mahnstätte, s.o.).

Quellen*:
http://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/bezirk/bz/reinickendorf/
(alle Gedenkzeichen)
http://www.strassen24.de/b-tegel/php/Object.php?ObjectId=2975
(Max Jähnert)

* erfasst am 06.08.2019

Foto Bernhard Pelzl

Inschrift:
IN DANKBARER ERINNERUNG AN
MAX JÄHNERT
*17.4.1876 IN SCHLESIEN
+31.12.1950 IN BERLIN
GRÜNDER DER GEMEINDE
REKTOR - ORGANIST
ER STARB IN ERFÜLLUNG
SEINES DIENSTES


Adresse: Brunowstraße 37 (am Brunowplatz), 13507 Berlin
Anfahrt: Bus 133 bis Veitstr. und von dort 10 Minuten zu Fuß bis Brunowplatz.
Alternativ, mit längerem Fußweg, von Alt-Tegel, dort halten die Busse 124, 125, 133, 220, 222, und endet die U6.
Eine weitere Alternative ist die Haltestelle Tegel der S25.
frei zugänglich