Hilde Coppi

Hilde Coppi

1909
31. Mai: In Berlin wird Hilde Rake als Tochter einer Lederwarenhändlerin geboren.

1930-1939
Rake besucht das Lyzeums und die Höhere Handelsschule und arbeitet als Sekretärin und als Sprechstundenhilfe eines Berliner Arztes.

1933
Sie nimmt an einigen Volkshochschulkursen teil. Hier lernt sie Mitglieder der KPD kennen.

1939
Rake hat einen jüdischen Freund, Franz Karma, der wegen der Schikanen des NS-Regimes vor Beginn des Zweiten Weltkrieges nach Skandinavien emigriert.

ab 1939
Rake arbeitet als Sachbearbeiterin in der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte in Berlin. Sie intensiviert den Kontakt mit Widerstandskreisen. Die Freundschaft mit Hans Coppi beginnt.

ab 1940
Als Mitglied der Widerstandsgruppe um Hans Coppi unterhält Rake enge Verbindung zum Kreis um Arvid Harnack und Harro Schulze-Boysen (später von der Gestapo als „Rote Kapelle“ bezeichnet). Ihr wird vor allem die Spionagetätigkeit für die Sowjetunion angelastet.

1941
Juni: Eheschließung mit Hans Coppi.
Sie ist am illegalen Zettelkleben gegen die antisowjetische Propagandaausstellung "Das Sowjetparadies" im Berliner Lustgarten beteiligt.
Hilde Coppi übermittelt illegal Grüße und Lebenszeichen von deutschen Kriegsgefangenen an deren Angehörige in Deutschland, indem sie die Nachrichten von "Radio Moskau" abhört. Die NSDAP lässt nämlich verbreiten, dass die Rote Armee feindliche Soldaten sofort erschießen lässt und keine Gefangenen macht.

1942
12. September: Hilde Coppi wird von der Gestapo hochschwanger gemeinsam mit ihrem Ehemann verhaftet.
27. November: Im Berliner Frauengefängnis wird ihr Sohn Hans Coppi geboren.
22. Dezember: In Berlin-Plötzensee wird Ihr Mann Hans Coppi vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet.

1943
20. Januar: Sie wird im dritten Teilprozess gegen die Angeklagten der "Roten Kapelle" vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt.
Juli: Das Gnadengesuch von Hilde wird von Adolf Hitler abgelehnt.
5. August: In Berlin-Plötzensee wird Hilde Coppi hingerichtet.

Quellen*:
Stolpersteine, Bezirksamt Reinickendorf von Berlin,
Abt. Wirtschaft, Gesundheit und Verwaltung Plan- und
Leitstelle, (Hrsg.)

Weiterführende Links*:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/CoppiHilde/

* erfasst am 10.02.2020

Foto Bernhard Pelzl

Inschrift:
HIER WOHNTE
HILDE COPPI
GEB. RAKE
JG. 1909
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 12.9.1942
HINGERICHTET 5.9.1943
BERLIN - PLÖTZENSEE


Adresse: Seidelstraße 23, 13507 Berlin
Anfahrt: U6 oder Bus 125, X33 bis Holzhauser Str., dann Fußweg 10 min. bis Kleingartenkolonie
frei zugänglich