Der Findling steht seit 1951 am Nordufer des Eckernpfuhls im südöstlichen Teil des Volksparks Mariendorf (unterhalb des Rodelberges).
Der Kaufmann Friedrich Küter war Mitglied der SPD und seit Mitte 1920 kommunalpolitisch in der Bezirksverordnetenversammlung des neugebildeten Berliner Bezirks Tempelhof aktiv. Im Herbst 1920 wurde er zum ersten Bezirksverordnetenvorsteher des neuen Bezirks gewählt. Im Februar 1921 wurde er unbesoldeter Stadtrat und leitete die Abteilung Bauwesen. Sein besonderes Interesse galt den Grünanlagen und Kleingärten. So wurde er der „Vater“ des Volksparks Mariendorf.
Der Volkspark ist ein Gartendenkmal im Ortsteil Mariendorf und wurde mit Unterbrechungen zwischen 1923 und 1931 erbaut. Zu der Parkanlage gehören ein kleiner Hang (der auch als Rodelberg dient), der an drei Seiten eingefasste Blümelteich (ca. 12.500 m²), drei weitgehend naturbelassene und umpflanzte Teiche (Dillgesteich, Kleiner Teich und Eckernpfuhl) sowie ein Rosengarten. Der Stadtrat Friedrich Küter forcierte 1922 die Planungen und der Berliner Magistrat bewilligte in diesem Jahr die Mittel zum Bau des Volks- und Sportparks. Der erste Spatenstich erfolgte am 12. Juni 1923 – die offizielle Einweihung war am 29. Juni 1931 mit der symbolischen Inbetriebnahme eines Springbrunnens.
1944 wurde Küter festgenommen und ohne Verfahren in das KZ Sachsenhausen gebracht. Von dort schrieb er zuletzt am 20.08.1944 einen Brief an seine Frau. Eine seiner Töchter besuchte ihn dort wöchentlich und erhielt 1945 die Auskunft, ihr Vater sei nach Bergen-Belsen transportiert worden. Die dortige Befreiung durch die britischen Streitkräfte erlebte er nicht. Wahrscheinlich kam er bei einem der Todesmärsche aus Sachsenhausen ums Leben.
Eine »Berliner Gedenktafel« zu seinen Ehren ist am Haus Alt-Mariendorf 53 installiert.
Material: Feldstein/Findling mit goldener Inschrift
Quellen*:
- Vor-Ort-Recherche / Internet-Recherche
- Wikipedia.de
- Kurt Schilde, »Vom Columbia-Haus zum Schulenburgring«, Berlin 1987, S. 157ff.
- Gedenktafeln-in-Berlin.de
Weiterführende Links*:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Volkspark_Mariendorf
- https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Küter
* erfasst am 14.06.2021
© Foto: Bernd Willner (2021)
Inschrift:
FRIEDRICH KÜTER
* 19.5.1879
† SACHSENHAUSEN
APRIL 1945
FÜR SEINE VERDIENSTE
UM DEN VOLKSPARK
Adresse: Alt-Mariendorf 12, 12109 Berlin
Anfahrt: U-Bhf Alt-Mariendorf – U6
Bus Rixdorfer Str./Britzer Str. – 181, 277
frei zugänglich